Der unpassende Patient – Demenzkranke im Krankenhaus
Demenzkranke Patienten stören den Ablauf in einem Akutkrankenhaus. Ein Beispiel:
Eine demenzkranke Frau hat sich ein Bein gebrochen und soll in einem Akutkrankenhaus operiert werden. Viele neue Reize strömen auf sie ein – fremde Personen, fremde Umgebung, fremde Atmosphäre. Es ist laut, hektisch. Eine Extremsituation! Unruhe, Aggressivität oder Rückzug können die Folgen für demenzkranke Patienten sein, so Dr. Jochen Hoffmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Geriatrie im Malteser St. Hidegardis Krankenhaus in Köln. Angehörige seien oft überfordert. Pflegepersonal und Ärzte mit einer hohen Arbeitsverdichtung konfrontiert. Sie wüssten oft nicht, wie sie mit demenzkranken Patienten umgehen sollten.
Es geht aber auch anders: Auf der Station “Silvia” im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis, die Dr. Jochen Hoffmann leitet, sollen Patient/innen mit der Nebendiagnose Demenz angemessen versorgt werden. Das Personal orientiert sich bei dem Umgang mit den Patient/-innen an dem Malteser Demenz Konzept, das auf dem schwedischen Silviahemmet Konzept basiert.„Hemmet“ bedeutet schwedisch Heim. Der Name „Silvia“ geht auf die schwedische Königin zurück, deren Mutter an Alzheimer erkrankt war. Bislang sind solche demenzsensiblen Krankenhäuser noch Mangelware, obwohl der Bedarf ständig steigt und Demenz jeden treffen kann.
Neugier genügt –
Redezeit auf WDR5
mit Dr. Jochen Hoffmann
22. Februar 2019
11.00 Uhr – 11.30 Uhr
Autorin: Ina Daniel
Redakteurin: Beate Wolff