Test auf Down-Syndrom. Was würde das ändern?
WDR5, Hallo Ü-Wagen
Viele Frauen, die ein Baby erwarten, haben einen großen Wunsch: „Hauptsache gesund!“. Werden Schwangere nach der Furcht vor einem kranken Kind gefragt, nennen sie am häufigsten das Down-Syndrom. Die so genannte Pränataldiagnostik – also vorgeburtliche Diagnosen etwa per Frühscreening oder Fruchtwasseruntersuchung – kann mit großer Wahrscheinlichkeit erkennen, ob ein Baby ein Down-Syndrom hat oder nicht. Immer mehr Paare bezahlen viel Geld für Tests, um möglichst früh Erkrankungen und Behinderungen ihrer noch ungeborenen Babys zu erkennen.
Nach Schätzungen werden 90 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom abgetrieben, die durchaus lebensfähig wären. Rund 2000 Schwangerschaften werden jährlich nach der 12. Woche beendet, darunter sind fast 200 Spätabtreibungen, bei denen die Föten so alt sind, dass sie wahrscheinlich außerhalb des Mutterleibs leben könnten.
Ein Schwangerschaftsabbruch stellt für viele Betroffene eine Entscheidung dar, die mit quälenden Gewissenskonflikten verbunden ist. Kritiker der Pränataldiagnostik warnen vor einer menschenunwürdigen Selektion. Befürworter verteidigen das Recht auf Selbstbestimmung und die Freiheit der Paare selbst entscheiden zu dürfen, ob sie mit einem behinderten Kind leben möchten oder nicht.
Länge: 120 min
Sendedatum: 27.06.2009
Autorin: Ina Daniel
Redakteurin: Ursula Daalmann