Wie im Schlaraffenland? – Bedingungsloses Grundeinkommen

Wie im Schlaraffenland? – Bedingungsloses Grundeinkommen

WDR5, Hallo Ü-Wagen
Egal, ob arm oder reich – ein bedingungsloses Grundkommen soll jedermann gewährt werden. Ohne Arbeit, ohne Gegenleistung, ohne Bürokratie. Da bliebe Zeit für Familie, ehrenamtliches Engagement und für Arbeit, die Spaß macht – eine Spinnerei?  Keineswegs. In Deutschland wird ein bedingungsloses Grundeinkommen spätestens seit Hartz IV kontrovers diskutiert. Befürworter halten ein Grundeinkommen für das „Sozialmodell der Zukunft“. Da die Sozialausgaben explodieren und  unzählige Sozialtransfers geleistet würden, könnten diese doch besser gleich mit einem Grundeinkommen ersetzt werden. Dafür müsste das bestehende Sozial- und Steuersystem jedoch radikal umgebaut werden.  Kritiker wie Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler der Universität Köln, meinen dagegen ein Grundeinkommen sei ein neoliberaler Wunschtraum und zerstöre die Sozialversicherungssysteme. Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen würden alle Bürger zu „Staatsskalven“ und Deutschland würde zum Paradies für „Sozialeinwanderung“, so Professor Gerd Habermann, Wirtschaftsphilosoph, an der Universität Potsdam. Die Arbeitsmotivation von speziell geringer Verdienenden würde sinken und einer „innovationsfeindlichen Rentnermentalität“ Vorschub geleistet. Wie verhalten sich Menschen wenn ihre Grundversorgung gesichert ist? Werden sie bequem oder packen sie Projekte an, die von gesellschaftlichem Nutzen sein könnten?

11.00 Uhr – 13.00 Uhr
Sendedatum: 25.09.2010

Autorin:  Ina Daniel
Redakteurin:  Ursula Daalmann